Eine Studie zur Ikonographie, von Benedetta Saglietti.
7 Juni 2011, piazza San Carlo 206, Turin
Welches Bild haben wir vor Augen, wenn wir an Beethoven denken? Jeder von uns stellt sich den Maestro als ein Kompositum aus Eindrücken vor, das wir seiner Musik, den Biographien, den mehr oder weniger fiktionalen Darstellungen über ihn sowie einer Flut von Anekdoten und den bekannteren Portraits verdanken. Tatsächlich sind die zu seinen Lebzeiten entstandenen Bilder viel zahlreicher als gemeinhin angenommen.
Stellt man diese so unterschiedlichen Bilder in einer Art Galerie nebeneinander (die meisten davon Ölbilder, aber auch Drucke und Lithographien, Zeichnungen, Masken und Büsten), tritt ein überraschendes, ja nahezu unbekanntes Profil zutage. Im Laufe der Jahrhunderte ist dieses ikonographische Erbe in die verschiedensten Sammlungen und an die unterschiedlichsten Orte gelangt: in das Beethoven-Haus in Bonn, in das Kunsthistorische Museum Wien, in das Wien Museum und die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, in die Bibliothèque Nationale de France in Paris, die Library of Congress in Washington und die British Library in London.
Die Publikation Beethoven, ritratti e immagini, EDT-De Sono 2010 (Beethoven, Portraits und Bilder), vorgestellt von der Autorin Benedetta Saglietti, illustriert das zu Lebzeiten des Meisters entstandene ikonographische Erbe und fügt es in eine Biographie, die sich aus Eindrücken von Zeitgenossen rekonstruiert.
Benedetta Saglietti studierte Musikgeschichte an der Universität Turin unter Giorgio Pestelli. Sie arbeitete für das Symphonieorchester der Rai und die Accademia Corale Stefano Tempia. Ihre Artikel erscheinen in den Zeitschriften Il Giornale della musica, l’Indice dei libri del mese und Sipario, ihre Rezensionen in Estetica (Il Melangolo) und Studi Filosofici (Bibliopolis).